Geschichte
Die Gründung Katholischer Akademien nach dem Zweiten Weltkrieg zählt zu den geistigen Aufbrüchen im deutschen Katholizismus.
Die Kirche sah ihre entscheidende Aufgabe beim Wiederaufbau der zivilen Gesellschaft hauptsächlich in der sozialen Bildungsarbeit. Als Hilfsmittel zur demokratischen Erziehung und zur Bewältigung der Last des Nationalsozialismus wurde die Verwirklichung der katholischen Soziallehre und deren Prinzipien erachtet.
Ziel war es, katholische Laien – insbesondere Personen mit gesellschaftlich bedeutenden Positionen in Staat, Wirtschaft und Politik – im Sinne der kirchlichen Lehre zu bilden. Für diese Bildungsarbeit wurde 1950 in Münster die neue Form des Sozialinstituts mit dem Franz Hitze Haus gegründet. Die durchgeführten Schulungen umfassten eine Grundausbildung in gesellschaftlichen, sozialpolitischen und kirchlichen Fragen. Schrittweise wurden immer mehr akademisch ausgerichtete Begegnungstagungen mit Fachleuten zu unterschiedlichen aktuellen Themen in das Programm aufgenommen.
In Verbindung mit der Errichtung eines neuen Zweckbaus am Kardinal-von-Galen-Ring wurde das Franz Hitze Haus 1959 zur Katholisch-Sozialen Akademie des Bistums Münster. Schon damals war es das Ziel der Programmarbeit, für aktuelle Zeitfragen sachgerechte Antworten auf christlicher Grundlage im Gespräch mit Expert:innen zu finden und einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Die Arbeit wurde erweitert, indem das Angebot sich auch an Menschen außerhalb der Kirche richtete und ein Veranstaltungsprogramm zu kirchlichen, politischen und gesellschaftlichen Fragen ausgerichtet wurde.
Bis heute bildet die christliche Soziallehre die Grundlage der Akademiearbeit.