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Versöhnungstheater - Zur Erinnerungskultur in Deutschland

Lesung und Diskussion mit Max Czollek

In seinem Buch "Versöhnungstheater" setzt sich der Autor Max Czollek kritisch mit der deutschen Kultur der Erinnerung an Entrechtung der Jüd:innen im Nationalsozialismus und ihrer Vernichtung in der Shoah auseinander.

Angesichts der bis in die Gegenwart fortwirkenden Folgen von Enteignung und Ermordung und der weitgehenden Straflosigkeit für die Täter könne man keinesfalls davon sprechen, dass alles "wieder gut" sei. Die für das Judentum so bedeutende Rolle der „Erinnerung“ sei nicht identisch mit einer „Versöhnung“, die allzu leichtfertig in vielen Symbolen und Ansprachen von deutscher Seite aus dankbar angenommen werde, ohne dass sie indes vorausgesetzt werden könne. Die jüdische Seite des Dialogs über die Erinnerung, so Czollek, werde moralisch unter Druck gesetzt, sich einer Versöhnung und damit einer „Normalisierung“ des Verhältnisses zwischen Tätern und Opfern nicht zu verweigern. Auch die Rückkehr zu einem "normalen" Umgang mit nationalen Symbolen und nationalem Selbstbewusstsein sieht Czollek in diesem Kontext.

Wird die Kritik von Max Czollek der Erinnerungskultur in Deutschland in ihren vielen Facetten gerecht? Wie kann eine Erinnerungskultur aussehen, die in erster Linie von der Perspektive der Opfer ausgeht?

Kooperation mit:
Pax Christi Münster; Gegen Vergessen Für Demokratie e.V. Regionalarbeitsgruppe Münsterland