Frau Sein in Gesellschaft und Gegenwart
Lesung aus »Stärker als Wut« mit Stefanie Lohaus
»Man ist nicht als Frau geboren, man wird es«, schreibt Simone de Beauvoirs im Jahr 1949. Obgleich sich in den vergangenen Jahrzehnten für Frauen manches geändert hat, kommt der Frage, was es bedeutet, Frau zu sein, auch heute, 75 Jahre nach de Beauvoirs Aufschlag, angesichts gesellschaftlicher Transformationsprozesse eine nicht zu unter schätzende politische Relevanz zu: Ob Gender Pay Gap, Care-Arbeit, Gleichstellungsfragen, Altersarmut oder die Frage nach der Hoheit über den eigenen Körper – feministische Themen sind sowohl am Stammtisch als auch in parlamentarischen Ausschüssen heiße Eisen. Ob bewusst oder unbewusst: »Frau sein« ist wie ein Grundrauschen, das in unter schiedlichen gesellschaftlichen, sozialen und politischen Zusammenhängen eine Rolle spielt – und der gesellschaftliche Umgang mit den vielfältigen und oft herausfordernden Lebensrealitäten von Frauen wird darüber entscheiden, wie wir in Zukunft leben werden. In der Akademie wollen wir deshalb die unterschiedlichen Lebensrealitäten von Frauen in Deutschland, ihre Rahmenbedingungen und zugrundeliegende gesellschaftliche Strukturen und Prozesse in den Blick nehmen mit Hilfe von Autor:innen und ihren Publikationen