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Krisengeschüttelt und am Wohle aller orientiert

So unvereinbar »Demokratie« und »Kirche« bei einem ersten Blick zu sein scheinen, so wichtig ist es, genauer hinzuschauen: Denn unabhängig von der jüdisch-christlichen Überlieferung und der Institution Kirche war und ist die freiheitlich-demokratische Gesellschaft nicht entstanden und kaum denkbar – sowohl mit Blick auf ihre Wertegrundlagen als auch ihr Menschenbild. Und beide – Demokratie und Kirche – haben es heute mit großen Herausforderungen zu tun. Kann es sein, dass es Verbindungslinien gibt zwischen dem Zweifel, den viele Menschen in Deutschland an den demokratisch-politischen Institutionen und ihrer Vertrauenswürdigkeit haben, und dem Schwund an Bindungs- und Überzeugungskraft, die die Kirche heute erlebt? Gibt es mit Blick auf den erodierenden Konsens, der scheinbar viele Menschen in Deutschland hinsichtlich demokratischer Tugenden und Haltungen erfasst, Verbindungen zum Verlust von christlichem Ethos in unserer Gesellschaft? Haben Kirche und demokratisch-freiheitliche Gesellschaft einen gemeinsamen »Glutkern«, den es zu erkennen und zu erhalten gilt? Und könnte diese Freilegung und Vergewisserung, worum es Kirche und demokratisch-freiheitlicher Gesellschaft geht, Grundlage einer gemeinsamen Zukunft werden?