Wer wagt, gewinnt!?
Hochstapler und Hasardeure in der Literatur
Hochstapler und Hasardeure sind Abenteurer, die sich Ordnungen widersetzen und nach eigenen Regeln spielen, meist mit hohem Einsatz. Raffinierte Täuschungsmanöver, das Vertrauen auf Talent und Überzeugungskraft sowie der Glaube an einen glücklichen Zufall oder an eine berechenbare Zukunft sind dabei weitere Kennzeichen der Figuren, die in der Literatur spätestens ab dem 19. Jahrhundert, d.h. im Kontext erstarkender kapitalistischer Strukturen und internationaler Krisen, populär werden: Denn in Zeiten allgemeiner Verunsicherungen und unübersichtlicher Zuständigkeiten ergeben sich vielfältige Möglichkeiten, rasch zu Geld, Besitz und Ansehen zu kommen. Inspiriert von spektakulären (realen) Fällen, loten literarische Glücksspiel- und Betrugsgeschichten die moralischen und ethischen Grenzen einer Gesellschaft aus, indem allgemein anerkannte Tugenden und Regeln z.B. mit Formen des lustvoll oder zwanghaft ausgeführten (Versteck-)Spielens konfrontiert werden.
Dabei zeigen sich auch die Erben Krulls (Th. Mann), Saccards (É. Zola), Zenobis (M. Frisch) und ihre Artverwandten vor allem als fantasiebegabte Künstler, die ihre eigene Geschichte und Persönlichkeit nach Belieben umgestalten und für einen rasanten Aufstieg alles auf eine Karte setzen. Ihre Gewinne und Verluste, vor allem aber die Verführungskünste und die Verführbarkeit der Figuren stehen im Mittelpunkt dieses Literaturwochenendes, das Texte von Émile Zola, Honoré de Balzac, Walter Serner, Fjodor Dostojewskij, Alexander Puskin, Ephraim Frisch, Thomas Mann, Arthur Schnitzler, Carl Zuckmayer, Steven Millhauser u.a. in den Blick nimmt und ihren Spuren entlang der (Literatur-)Geschichte bis in die Gegenwart folgt.
Kooperation mit:
Deutscher Verband Frau und Kultur
Sonstige Hinweise:
Anmeldeschluss: 25. August 2025