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Erinnerung - Hoffnung - Compassion

Zur aktuellen Bedeutung der Theologie von Johann Baptist Metz

Entleerte Begriffe?

Am 2. Dezember jährt sich der Todestag von Johann Baptist Metz zum fünften Mal. Dies ist uns Anlass zu fragen, welche erkenntnisstiftende und handlungsleitende Kraft zentrale Begriffe der Theologie Johann Baptist Metz‘ in heutiger Gesellschaft haben, die in ihren Widersprüchen, ihren Affekten und in ihrer Hoffnungslosigkeit unterzugehen scheint. Wir möchten fragen und entwickeln, was heute noch dran ist an Leitkategorien wie „Leidenserinnerung“, „Subjektwerdung“, „Nachfolge“, „Compassion“, „Mystik und Politik“, „Primat der Praxis“, „Autorität der Leidenden“ und „Gott als Menschheitsthema“?

Sind diese Begriffe nicht schon längst verblasst — nicht nur in der Theologie, sondern insbesondere verschwunden aus einer theologisch-emanzipatorisch inspirierten und interessierten gesellschaftlichen Öffentlichkeit? Könnte es sein, dass sich Metz‘ Verdacht, den er im Synodendokument „Unsere Hoffnung“ formuliert hat, die Kirche hantiere mit „entleerten Worten“ und „spreche an den Sorgen und Ängsten“, an der „kaum verdeckten Sinnlosigkeit des sterblichen Lebens“ der Menschen vorbei, auf die Neue Politische Theologie selbst zu richten hat?

Oder gibt es doch noch mehr zu sagen — und zu tun? Unser Blick möchte nicht in der theologiegeschichtlichen Rekonstruktion nostalgisch verharren, sondern sich „ins Jetzt nach vorne“ richten: In mehreren Workshops werden wir die Begriffe in jeweils konkrete Kontexte stellen. In der Spannung zwischen theologischem „Konzept“ und spezifischem, etwa beruflichen Handlungskontext — konkretisiert in einem Tandemprinzip von Referierenden — wird die analytische und erkenntnisstiftende Kraft einer Katgeorie der Neuen Politischen Theologie diskutierbar und erkennbar.  Nach vorne bedeutet dann auch: die Einladung, in den Workshop und darüber hinaus weiterzudenken und weiterzuarbeiten, in neuen, vielleicht überaschenden Konstellationen Perspektiven für ein gesellschaftsrelevantes theologisches Wahrnehmen und Denken wiederzugewinnen.

Kooperation mit:
Institut für Theologie und Politik (ITP), Münster