Die Arbeiten des Künstlers Werner Sailer, einem Meisterschüler Rudolf Hausners, fesseln nicht allein durch ihren thematischen Bezug, sondern auch durch ihre künstlerische Art der Inszenierung: Im Anatomischen Institut fotografierte Leichen sowie einzelne abgetrennte Gliedmaßen werden zu Bildern von magersüchtigen Frauen in ein Bezugsverhältnis gesetzt. Insbesondere von Anorexia Betroffene, die im Extremfall durch ihre ausgezehrten Körper ihre Grenzläufe zwischen Leben und Tod besonders drastisch anzeigen, werfen die Frage nach dem menschlichen Dasein und nach dem Verschwimmen der Trennlinie zwischen Leben und Tod auf. Trotz des bewusst gewollten malerischen Verfremdungseffekts büßen die Arbeiten Werner Sailers nichts von ihrer eindrücklichen Unmittelbarkeit ein. Sie bleiben dabei nicht ausschließlich einer düsteren Ausdrucksweise verhaftet, vielmehr finden sich in ihnen sogar groteske und ironische Momente wieder.
Der Künstler:
Werner Sailer
geboren 1946 in Rheine
1969-71 Studium an der Fachhochschule Münster bei Prof. Hans Griepentrog
1971-75 Studium an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste, Hamburg, bei Prof. Rudolf Hausner
1975-78 Meisterschulklasse Rudolf Hausner an der Akademie der Bildenden Künste, Wien
Freiberufliche Tätigkeit als Illustrator am Anatomischen Institut der Universität Wien
1975 Heinrich-Füger-Preis in Gold der Akademie Wien
Lebt seit 1979 in Münster
Regelmäßige Ausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen
Die Ausstellungseröffnung ist am
Donnerstag, den 20. November 2008 um 20 Uhr
in der Akademie Franz Hitze Haus
Musik:
Jasper Ubben, Vibraphon
Wir laden herzlich ein
Prof. Dr. Thomas Sternberg