Was bedeutet es, einen Portraitierten im Portrait verschwinden zu lassen? Mit der semantischen Entleerung des konkreten Gesichts legt Nuyen den Blick frei auf die Idee eines Gesichts, die von der Einzeldarstellung abstrahiert. An Stelle der Leben der einzelnen tritt in Nuyens Gemälden das Leben als Teilhabe am Leben – und damit am Sterben. Durch den geschickten Einsatz künstleri-scher Techniken wie z.B. Farbauftrag, Modellierung und Farbregie wird das dialektische Verhält-nis von Leben und Tod hervorgehoben. Was aus der Ferne nach Verfall und Zersetzung aussieht, wirkt aus der Nähe betrachtet bewegt und farbenfroh.
Der Künstler:
Nghia Nuyen
1966 geboren in Saigon/Vietnam
1980 Flucht aus Vietnam (Boatpeople)
1981 Ankunft in Deutschland
1997 Abitur (Kloster Knechtsteden)
1998 Zen-Kloster
2002-2006 Studium an der Akademie der bildenden Künste München bei Günter Förg und Sean Scully
Einzelausstellung
2008 Point of no return, Galerie Goethe 53, München
Gruppenausstellung
2008 "NICHTS IST EINDEUTIG", Weltraum, München
"GEBOREN UND WERDE STERBEN", souterrain, München
"ölmachtgeld", Kunstarkarden, München
2007 Klasse Scully, Kunsthalle White Box, München
Vor Augen-Außer Sicht: Unschuld ist kein Jäger,
AkademieGalerie, München
Das Morphologische Feld, Offspace, Westend, München
Persona Grata, der unsichtbare Körper, München
2006 Gagosian Gallery in der pension banane, München
Preise
2000 Stipendium der Aldegrever Gesellschaft Münster
2008 Atelierförderstipendium des Bayerischen Staates
Die Ausstellungseröffnung ist am
Mittwoch, den 14. Januar 2009 um 20 Uhr
in der Akademie Franz Hitze Haus
Musik:
Duo Kirill Dudinski und Andreas Marcus (Gitarre)
Wir laden herzlich ein
Prof. Dr. Thomas Sternberg