Seine Gemälde sind expressiv, figurativ und abstrakt zugleich. Bahram Hajou ist einer der wichtigsten zeitgenössischen Maler in Deutschland. Der syrisch-deutsche Künstler arbeitet in seinem Atelier im Kulturgelände Hawerkamp in Münster oder in einem Atelier in New York Im Mittelpunkt der Kompositionen stehen zumeist Paare: ein Mann und eine Frau, zwei Männer oder zwei Frauen.
Körperhaltung, Gesten und Positionen geben Zeugnis von der Unfähigkeit miteinander zu sprechen, sich zu vertrauen und zu lieben. Da zeigt der eine dem anderen die kalte Schulter, beugt sich niedergeschmettert oder überwältigt nieder, empfindet Schuld oder Scham, versinkt in Einsamkeit und Melancholie.
Die Protagonisten werden oft nackt, verletzlich und schutzlos gezeigt. Die Wahrheit, die sich in diesen Konstellationen ausdrückt, kommt ungeschönt und ungeschminkt daher. Die Menschen scheitern an ihren Unzulänglichkeiten, an ihren Machtgelüsten und an ihren Egoismen.
Bahram Hajou ist ein Meister der Übermalung. Die Personen sind isoliert, sie verharren vor einem kalkweißen Hintergrund. Die Gemälde bauen sich in Schichten auf. Im Untergrund lauern Spuren der Vergangenheit. Die Arbeiten sind das Ergebnis eines kreativen Prozesses und intensiven Dialoges, den der Künstler mit seiner Leinwand führt.
Regionalmagazin WESTFALIUM 2/2019
Reihe: Kunst im Franz Hitze Haus, Nummer 3
Antonius Kerkhoff (Hrsg.)
Münster: Verlag Akademie Franz Hitze Haus 2019, ISBN 978-3-930-32273-2,
Preis: 19,80 €
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