Darf man Menschen, die sich in freier Entscheidung den Tod wünschen, helfen ihr Leben zu beenden? Diese Aufforderung gehört zu den klassischen und kontrovers beantworteten Fragen der Medizinethik, die in der westlichen Welt in anhaltenden Debatten erörtert werden.
Im November 2015 entschieden die Abgeordneten des Deutschen Bundestages über die rechtlichen Rahmenbedingungen der Beihilfe zum Suizid, nachdem sie am Vortag das Palliativ- und Hospizgesetz mit deutlicher Stärkung der Palliativmedizin verabschiedeten. Die Mehrheit der Bundestagsabgeordneten stimmten für ein Verbot gewerbsmäßiger Sterbehilfe. Ärzte, die ihre sterbenskranken Patienten unterstützen wollen, sollen weiter straffrei bleiben.
Die Akademie Franz Hitze Haus hat 2015 in vier Abendveranstaltungen die gesellschaftliche Auseinandersetzung um die Sterbehilfe, in welcher die Reichweite menschlicher Freiheit und Selbstbestimmung ausgelotet wurde, begleitet.
Dem Selbstverständnis katholischer Akademiearbeit entsprechend, wurden bewusst kontroverse Diskussionen angeregt. Zielsetzung war es, einen Überblick über die wichtigsten ethischen Argumente und Denkfiguren zu bieten, die in der Debatte eine Rolle spielen und zu unterschiedlichen Schlussfolgerungen in der Bewertung von Suizidwünschen und der Bitte um Suizidbeihilfe führen.
Mit dieser Publikation dokumentieren wir exemplarisch die Vorträge der Veranstaltung "Autonomie am Lebensende. Assistierter Suizid aus philosophischer und moraltheologischer Sicht" mit Beiträgen von Prof. Dr. Eberhard Schockenhoff und Prof. Dr. Michael Quante. Beiden Autoren danken wir für ihre Bereitschaft zur Veröffentlichung.
Schriften der AKADEMIE FRANZ HITZE HAUS XX
hg. von M. Dabrowski , M. Kröger und Th. Sternberg
Münster: Verlag der AKADEMIE FRANZ HITZE HAUS, 2016
ISBN 978-3-930322-69-5, Preis: 7,- €