Im Medienzeitalter vergeht kein Tag ohne eine Fülle von Todesnachrichten – Todesanzeigen, Berichte über Unglücksfälle, Straftaten, Terroraktionen, Naturkatastrophen, Folgen kriegerischer Ereignisse. Damit aber wird ein Tod, werden tausend Tode nur genannt. Eine wirkliche Auseinandersetzung mit dem Phänomen „Tod“ bedeutet dies aber noch lange nicht. Im Gegenteil: Je häufiger „Tod“ zur Kenntnis genommen werden muss, desto anonymer scheint er zu werden. Das Bild vom Tod hat indessen eine höchst differenzierte Geschichte und spiegelt die ewige Konfrontation des Menschen mit seinem unausweichlichen Lebensende.
Wechselnde Zeit- und Lebensbedingungen wandeln das Bild des Todes immer wieder, greifen aber auch regelmäßig ältere Vorstellungen auf: Die im Mittelalter entstandenen Bildfolgen der Totentänze finden immer wieder zeitgenössische Entsprechungen, ebenso wie die sehr individuellen künstlerischen Darstellungen von Albrecht Dürer, Heinrich Aldegrever, Rembrandt, Max Klinger, Ernst Barlach und Horst Janssen bis in die Gegenwart.
Die Ausstellung versucht, anhand von hochwertiger Druckgraphik die Entwicklungsgeschichte und die Differenziertheit des „Bildes vom Tod“ zu dokumentieren.
Die Ausstellung ist eine Kooperation mit der Aldegrever-Gesellschaft Münster und der Graphiksammlung „Mensch und Tod“ der Heinrich-Heine-Universität, Düsseldorf.
Auf Anfrage besteht die Möglichkeit für Gruppen (gerne auch Schulklassen) zu einer Führung mit Dr. Norbert Humburg, Vorsitzender der Aldegrever Gesellschaft und Museumsdirektor a.D., Münster.