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Biblische Perspektiven: Wie politisch ist das Christentum?

Biblische Perspektiven: Wie politisch ist das Christentum?

Eine »gefährliche Erinnerung« an die politische Theologie und die Theologie der Befreiung

REIHE: Das Gottesgerücht wachhalten

Immer wieder bricht die Kontroverse darüber auf, wie politisch Christentum und Verkündigung sein dürfen oder müssen. Wo gilt Zurückhaltung und wo gilt es, sich politisch zu positionieren und einzumischen? Ein Blick in die jüngere Theologiegeschichte hält dabei ein bis heute nicht ausgeschöpftes Potential zur Orientierung bereit: Es geht um das Anliegen und Vermächtnis der politischen Theologie und der Theologie der Befreiung.

Beide Zugänge rufen in Erinnerung, dass christlicher Glaube nicht unpolitisch sein kann, wenn dieser den Anspruch erhebt, der Wahrheit zu dienen. Die »gefährliche Erinnerung« (Johann Baptist Metz) an die Leiden der Welt und die Hoffnung auf Gerechtigkeit für die Opfer der Geschichte stellt eine radikale Anfrage an jede Form von Neutralität und des Vergessens. Die Bibel selbst bezeugt einen Gott, der Partei ergreift für die Armen, die Entrechteten, die Vergessenen. In dieser Perspektive wird das Ringen um Gerechtigkeit nicht zur Option, sondern zur Konsequenz des Glaubens.

Dr. Detlev Ziegler Theologe, Münster

Zur Anmeldung: Biblische Perspektiven: Wie politisch ist das Christentum?