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Auferstehung

Auferstehung

Angezweifelt, schamhaft verschwiegen, privatisiert

»Christ ist erstanden« – keine Botschaft ist zentraler für den christlichen Glauben als diese. Und doch scheint sie heute mit Blick auf das öffentliche, sichtbare Leben von Christ:innen merkwürdig unsichtbar. Die Auferstehung wird im Credo still gemurmelt, liturgisch routiniert wiederholt – aber hat sie darüber hinaus eine Bedeutung, die erfahrbar, die Wirklichkeit wird? Warum ist die Auferstehung als zentrale christliche Hoffnung individuell scheinbar so marginalisiert, gesellschaftlich so lautlos, politisch so folgenlos?

Vermutet werden kann, dass Privatisierung und Verinnerlichung der Auferstehungshoffnung im Laufe der Kirchengeschichte dazu beigetragen haben, dass sie ihre Kraft und ihre Sichtbarkeit eingebüßt hat. Die Auferstehung ist im Evangelium keine individuelle Jenseitsvertröstung, sondern zuerst erzählte Erfahrung mit einem Gott, der selbst die Toten nicht in Ruhe lässt. Sie ist Erfahrung eines Widerstandes gegen den Tod als letztem Wort über unsere Welt: »Auferstehung heißt: Es gibt einen unabgegoltenen Sinn der Toten […]. Sinn ist keine den Siegern reservierte Kategorie.« (Johann Baptist Metz). Und dieser Sinn drängt öffentlich zu werden, wirksam zu werden und nicht ins Private gesperrt zu bleiben.

Die Veranstaltung sucht nach Zugängen zur österlichen Hoffnung: Impulse, Gespräch und Austausch sollen helfen, sich der Auferstehungshoffnung des Christentums intellektuell redlich und in gesellschaftlicher Verantwortung zu nähern. »Denn eine Hoffnung, die nur mir gehört«, bleibt zu klein.

Prof. Pater Dr. Thomas Dienberg OFMCap Theologe,

Direktor IUNCTUS-Kompetenzzentrum für Christliche Spiritualität, Münster

Zur Anmeldung: Auferstehung